Warum sind Hochsensible so empathisch?

Ich bin empathisch und erschöpft

WAS IST HSP-Empathie eigentlich?

Empathie ist die Fähigkeit, die Gefühle und Bedürfnisse anderer Menschen wahrzunehmen. Für uns Hochsensible ist diese Gabe oft besonders stark ausgeprägt. Wir spüren, wenn jemand traurig ist, obwohl es niemand ausspricht, merken Spannungen in der Luft und nehmen Stimmungen wie ein feinfühliges Radar wahr.

Wenn ich im Coaching frage “Was magst du an dir?”, dann bekomme ich oft die Antwort “Dass ich so empathisch bin.” Und ja, das ist auch echt was Tolles und gleichzeitig wissen die Wenigstens, dass ausgerechnet diese Eigenschaft, die anderer auch so an uns mögen, meist eine Überlebensstrategie ist, die wir in unserer Kindheit entwickelt haben und für einen großen Teil unserer Reizüberflutung / Überforderung zuständig ist. Say what?

Ist Empathie eine Folge von Trauma?

Viele von uns wachsen in Familien auf, in denen Empathie notwendig ist, um sich zu schützen:

🌿 Familien, in denen wenig gesprochen wird und wir zwischen den Zeilen lesen müssen.

🌿 Familien, in denen es laut ist, gestritten wird oder Spannungen spürbar sind.

Als Kinder haben wir gelernt: Wenn wir die Stimmungen im Raum schnell erkennen, können wir uns schützen. Das bedeutet: Empathie wird oft zur Schutzfunktion – eine Fähigkeit, die uns durch unsichere Situationen getragen hat.

Warum kann Empathie zur Belastung werden?

Wenn Empathie aus Trauma entstanden ist, passiert Folgendes:

⚡ Wir scannen ständig den Raum.

⚡ Wir fühlen uns nur sicher, wenn es allen anderen gut geht.

⚡ Unser Wert hängt davon ab, ob wir gebraucht werden oder helfen können.

Das führt dazu, dass wir fast ausschließlich im Außen sind. Wir verlieren die Verbindung zu uns selbst, können uns schwer abgrenzen und erleben oft Reizüberflutung.

Wenn Empathie uns täuscht: Worst-Case-Szenarien und Fehlinterpretationen

Unsere Empathie ist nicht immer „richtig“. Wenn sie aus Schutzfunktionen entsteht, sind wir oft im Worst-Case-Modus. Wir nehmen Spannungen wahr – und interpretieren sie sofort gegen uns:

💭 Jemand grüßt nicht → wir denken: „Habe ich etwas falsch gemacht?“

💭 Eine Kollegin wirkt stiller → wir denken: „Bestimmt ist sie sauer auf mich.“

Das ist anstrengend, weil wir dauernd im Außen nach „Gefahren“ suchen und uns selbst infrage stellen. Es macht uns abhängig von den Launen anderer – und entfernt uns von unserem inneren Vertrauen.

Empathie oder transgenerationales Trauma?

Manchmal ist es nicht nur unsere eigene Geschichte, sondern auch die unserer Familie. In vielen Familiensystemen war es über Generationen wichtig, Stimmungen zu lesen und sich anzupassen. Diese Muster können weitergegeben werden – bis wir sie bewusst wahrnehmen und neue Wege gehen.

Wie können wir Empathie gesund leben?

Empathie ist ein Geschenk – wir müssen nur lernen, sie gesund zu leben:

🌸 Unser Nervensystem immer wieder in Sicherheit bringen

🌸 Unser Vertrauen in und Selbst stärken

🌸 Uns abgrenzen und spüren: Wir sind wertvoll, auch wenn wir nicht alle Stimmungen im Außen kontrollieren

🌸 Dinge tun, die uns guttun, ohne schlechtes Gewissen

🌸 Mitgefühl statt Mitleid üben: Es ist ein großer Unterschied, ob wir mit jemandem mitleiden oder mitfühlen. Mitgefühl bedeutet, dass wir die Gefühle des anderen wahrnehmen, ohne sie auf uns zu übertragen oder zu „tragen“.

Beispiel: Statt zu sagen „Oh nein, wie schlimm für dich! Das tut mir so leid“ (Mitleid), können wir sagen: „Oh je, das klingt hart“ oder einfach „Ich fühle mit dir“. So bleiben wir verbunden, aber halten trotzdem eine gesunde Distanz.

Genau hier setzt meine Arbeit an:

🫧 Mit EFT (Emotional Freedom Techniques) beruhigen wir unser Nervensystem und lösen alte Stressmuster auf.

🫧 Mit Ahnenarbeit und transgenerationalem Trauma dürfen wir heilen, was über Generationen weitergegeben wurde.

🫧 Die Arbeit am inneren Kind bringt uns Schritt für Schritt zurück in unser eigenes Vertrauen.

Wenn wir diese Schritte gehen, verwandelt sich Empathie von einer Überlebensstrategie in eine echte Ressource, die uns stärkt, statt uns zu erschöpfen.

✨ Vom Überlebensmodus zu gesundem Mitgefühl 

Empathie ist nicht einfach nur ein Talent, das wir zufällig haben. Sie ist tief verwoben mit unseren Erfahrungen und manchmal auch mit transgenerationalem Trauma. Aber wir können lernen, Empathie neu zu leben – nicht als Schutzschild, sondern als Verbindung zu uns selbst und zu anderen.

👉 Wenn du spürst, dass du hier Unterstützung brauchst: Ich begleite dich mit EFT, Ahnenarbeit und innerer Kind-Arbeit, damit Empathie dich nicht erschöpft, sondern bereichert. 

Weiter
Weiter

Warum hochsensible Kinder anders trauern