Hochsensibel: Warum ein dickes Fell nicht die Lösung ist

Emotionale Resilienz stärken

“Du musst dir echt mal ‘n dickeres Fell zulegen?`… So oder so ähnlich hat den Satz vermutlich jede*r von uns schon mal gehört oder zu uns selbst gesagt. Und auch ich hab ich jahrzehntelang versucht, mir ein dickes Fell zuzulegen. Das hat irgendwie auch ne Zeit lang geklappt. Aber das hat mich nicht glücklich gemacht, sondern krank. Aber dazu später mehr. 

“Du bist aber empfindlich!”

Vielleicht kennst du diese Momente: Jemand sagt etwas Übergriffiges, geht über deine Grenze – und statt kurz innezuhalten, kommt ein Satz wie „Du bist aber empfindlich“ oder „Stell dich nicht so an.“
Und plötzlich fühlt es sich so an, als wärst du das Problem.

Für viele hochsensible Menschen ist das ein richtig vertrautes Muster.
Und ganz ehrlich:
Wir sind in den meisten Fällen nicht „zu empfindlich“.
Viele Menschen sind einfach unsensibel – oder gar nicht bereit, Verantwortung für das zu übernehmen, was sie gerade gesagt oder getan haben. Und dann wird es so gedreht, als wäre unsere Wahrnehmung falsch. Als würden wir übertreiben. Als wäre da nichts.

Aber du fühlst, was du fühlst. Punkt.

Und weil wir als Hochsensible intensiver wahrnehmen und viel schneller merken, wenn etwas nicht stimmig ist, landen solche Sprüche oft noch tiefer. Dann versuchen wir, „robuster“ zu werden, uns mehr zusammenzureißen, uns ein dickes Fell zuzulegen – nicht, weil wir das wollen, sondern weil wir glauben, es müsste so sein.

Spoiler:
Das dicke Fell schützt nicht.
Es trennt dich nur von dir selbst.
Und genau da beginnt der Stress, der Druck und irgendwann die Erschöpfung.

Burnout vermeiden - meine persönliche Erfahrung mit dem dicken Fell

Mir war gar nicht so klar, wie sehr ich mich eigentlich anpasse. Aber ich hatte mir das so angeeignet, weil ich mich unterbewusst nicht schwach zeigen wollte, weil ich im Job, in Freundschaften, Beziehungen so oft angeeckt bin, wenn ich meine Bedürfnisse geäußert habe.

Also hab ich meine Bedürfnisse einfach krass unterdrückt und bin ständig über meine Grenzen hinausgegangen oder hab es hingenommen, dass andere meine Grenzen nicht respektieren. Ich war zweimal mit einem Bein im Burnout, hatte Panikattacken und eine so starke innere Unruhe, kurzum, mein Körper hat so krass rebelliert, dass ich irgendwann wusste: Es muss sich was ändern. Also hab ich angefangen das dicke Fell wieder abzulegen, in einer Therapie, mit meiner Coach, in meinen Coachingausbildungen, mit EFT und mit Ahnenarbeit. 

Authentisch sein: Wie sich mein Leben verändert hat 

Seitdem habe ich nicht nur beim Fernsehen aufgehört, um als Coach zu arbeiten, ich habe die Beziehung zu einem Narzissten beendet, bin aus toxischen Freundschaften ausgestiegen. Ich bin authentisch geworden. Mit mir und anderen. Weil ich gemerkt habe, wie viel Stress es mir macht, mich nicht so zeigen zu können, wie ich bin.

Hochsensibilität offen leben: Meine Erfahrungen und Tipps 

Ich spreche mittlerweile komplett offen über meine Hochsensibilität. Wenn mir die Tränen kommen, sage ich, dass ich traurig bin. Wenn ich ko bin, sage ich Verabredungen ab. Wenn ich aufgeregt bin, weil ich einen neuen Elternkurs mache, dann spreche ich das laut aus. Und sobald ich das mache, ist die Anspannung raus. Ich muss nicht mehr die Kraft aufwenden, meine Gefühle zu unterdrücken, mir die Aufregung bloß nicht anmerken zu lassen. Ich weiß jetzt erst, wie viel Kraft mich das all die Jahre gekostet hat. Kein Wunder, dass mein Körper so oft Stopp gesagt hat.

Authentizität: Warum es sicher ist, du selbst zu sein

Und vielleicht gibt es in dir eine Stimme, die sagt:
„Wenn ich mich so zeige, wie ich bin, dann bin ich zu viel, zu empfindlich, zu anstrengend.“
Diese Angst kenne ich – und genau damit begleite ich meine Klient*innen.

Ich unterstütze dich dabei, die alten Überzeugungen, Muster und Glaubenssätze zu lösen, die dir einreden, dass es nicht sicher ist, du zu sein. Diese Muster sind nicht falsch – sie waren einmal Schutz. Überlebensstrategien, die dir in deiner Herkunftsfamilie geholfen haben, klarzukommen. Und häufig gehören sie nicht einmal dir.

Denn viele unserer Vorfahr*innen konnten sich nicht verletzlich zeigen. Für sie war es gefährlich, authentisch zu sein – und diese Schutzprogramme wurden weitergegeben. Nicht als Schuld, sondern als Prägung. Manchmal sitzt das so tief, dass unser Körper heute noch reagiert, obwohl die Gefahr längst vorbei ist.

Das Entscheidende ist:
Du darfst all das zurückgeben.
Du darfst loslassen, was dich nicht mehr schützt, sondern klein hält.
Und du darfst neue, sichere Erfahrungen machen – Schritt für Schritt.

Denn es nicht die Hochsensibilität an sich, die so anstrengend ist. Sondern, das Gefühl zu haben, ich bin nicht okay so wie ich bin. Das ist einfach irre anstrengend und keine nachhaltige Strategie. Been there, done that. Hat nicht geklappt … ;) 

Lass uns dafür sorgen, dass es sich für dich sicher anfühlt, dich so zu zeigen, wie du bist. So anzunehmen, wie du bist. Nämlich ein empathischer, gefühlvoller, kreativer, einzigartiger Mensch, der das Recht auf eigene Bedürfnisse hat.

Schau dich gerne auf meiner Seite um und melde dich bei mir, wenn du rausfinden willst, wer du bist - ohne dieses dicke Fell. Ich freu mich auf dich!

Alles Liebe,

Susanne

Lass mal kennenlernen
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Perfektionismus loslassen: Warum Fehler für Hochsensible wichtig sind ♡

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"Warum dein hochsensibles Kind Probleme beim Einschlafen hat"